Jenseits der Mauern. Innenansichten aus Israel & Palästina

Der israelisch-palästinensische Konflikt ist und bleibt eine der tiefgreifendsten Auseinandersetzungen der Weltpolitik. Seine Wurzeln reichen weit zurück, die zentralen Streitpunkte konzentrieren sich auf Territorium, nationale Selbstbestimmung und historische Identität. Die politischen Fragen haben weitreichende Auswirkungen auf alle Menschen in Israel und Palästina.

Unsere Filmreihe „Jenseits der Mauern“ erkundet die reiche Vielfalt der Kulturen, Perspektiven und Lebensgeschichten in dieser konfliktgeprägten Region. Sie ist eine Hommage an die künstlerische Kraft des Kinos, die in der Lage ist, Brücken zwischen Gemeinschaften zu schlagen und ein tieferes Verständnis für komplexe Realitäten zu schaffen. Die Darstellung von Israel und Palästina im Kino spiegelt die Vielschichtigkeit des israelisch-palästinensischen Konflikts wider; und sie können dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Empathie zu fördern und ein besseres Verständnis für die Menschen in der Region zu schaffen.

Viele israelische Filme beleuchten die Perspektiven der jüdischen Gemeinschaft und bieten Einblicke in ihre Geschichte, Identität und Lebensrealitäten. Diese Filme zeigen häufig, wie der Konflikt das Leben und die zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst. Auf der palästinensischen Seite bieten die Filme Einblicke in die Erfahrungen der Bevölkerung, ihre Träume, Hoffnungen und den täglichen Überlebenskampf inmitten von Krieg und Konflikt.

Filmemacher aus den verschiedensten Ländern bemühen sich, die menschlichen Aspekte des alltäglichen Lebens, das von politischen Spannungen, Gewalt und Unterdrückung geprägt ist, zu beleuchten, Diese Filme haben die Macht, emotionale Reaktionen zu provozieren und Perspektiven zu formen. Sie trage dazu bei, das Bewusstsein für die Herausforderungen und menschlichen Geschichten in dieser Region zu schärfen.

Die Filmreihe in der Übersicht:

Samstag, 24.2.
19.00 | Mediterranean Fever
21.15 | Gaza Surf Club

Sonntag, 17.3. 
17.00 | Get - Der Prozess der Viviane Amsalem
19.30 | The Cakemaker

Samstag, 6.4.
18.00 | Mein Herz tanzt
20.30 | Synonymes

Sonntag, 21.4.
17.00 | Ein Lied für Nour
19.30 | Tel Aviv – Beirut

Alle Filme werden im original mit deutschen Untertiteln gezeigt!

Eintritt: 3 Euro – keine Reservierung notwendig. Einlass jeweils 30 Minuten vor Filmbeginn.

Mediterranean Fever

Samstag, 24.02.24 | 19.00 Uhr

Eine erfolgreiche Frau, zwei Kinder, ein Haus mit Mittelmeerblick in Haifa: Im Grunde hat Waleed alles, was man sich wünschen kann. Glücklich ist der Schriftsteller trotzdem nicht. Als er durch Zufall seinen neuen, lebensfrohen Nachbarn und Kleinkriminellen Jalal kennenlernt, entwickelt sich trotz ihrer Unterschiede schnell eine innige Männerfreundschaft. Die palästinensischen Regisseurin Maha Haj erforscht mit feiner Ironie und einer Prise schwarzem Humor die Abgründe der Depressionen – und die Befindlichkeiten der Palästinenser in Israel.

(PSE/F/D/CYP 2022, 108 Min., FSK: 12, R: Maha Haj | OmU | Trailer bei Youtube)

Gaza Surf Club

Samstag, 24.02.24 | 21.15 Uhr

Eine junge Generation, die in Gaza zwischen Israel und Ägypten gefangen ist und von der Hamas regiert wird, zieht es zu den Stränden. Sie hat genug von Besetzung, Krieg und religiösem Fanatismus und ihre ganz eigene Art des Protests gefunden: Surfen. Inmitten von Konflikten und Belagerungen bieten ihnen die Wellen des Mittelmeers nicht nur einen Moment der Freiheit, sondern auch eine Möglichkeit, Hoffnung und Stärke zu finden. Die Doku zeigt in eindrucksvollen Bildern die Träume und Hoffnungen der Jugendlichen dieser Grenzregion, in der die ältere Generation jegliche Hoffnung aufgegeben hat.

(D 2016, 87 Min, FSK: 0, R: Philip Gnadt, Mickey Yamine | OmU | Trailer bei Youtube)

Get - Der Prozess der Viviane Ansalem

Sonntag, 17.03.24 | 17.00 Uhr

Das eindringliche Drama zeigt den Kampf einer Frau um ihre Scheidung in einer streng religiösen jüdischen Gemeinschaft. Viviane Amsalem kämpft beharrlich für ihre Freiheit und Selbstbestimmung, während sie sich durch einen langwierigen und emotional belastenden Gerichtsprozess kämpft. Der Film wirft einen kritischen Blick auf patriarchalische Strukturen und Traditionen, die Frauen in vielen Teilen der Welt einschränken. "Get" ist ein bewegendes Porträt des persönlichen und gesellschaftlichen Kampfes um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.

(F/ISR/D 2014, 115 Minuten, FSK: 0, R: Ronit und Shlomi Elkabetz | OmU | Trailer bei Youtube)

The Cakemaker

Sonntag, 17.03.24 | 19.30 Uhr

Thomas, ein Konditor aus Berlin, hat eine Affäre mit Oren, einem verheirateten Mann aus Israel. Nach dem plötzlichen Tod seines Geliebten reist Thomas nach Jerusalem, um dessen Familie kennenzulernen. Durch seine Backkünste und seine diskrete Präsenz gewinnt er das Vertrauen der Witwe und beginnt, in ihrer Familienkonditorei zu arbeiten. Das Drama über ein ungewöhnliches Liebesdreieck erkundet Themen wie Liebe, Verlust und Identität auf subtile und bewegende Weise. Der israelische Regisseur Ofir Raul Graizer schuf einen stillen, sensiblen Film über eine deutsch-israelische Liebe jenseits der Geschlechtergrenzen.

(ISR/D 2017, 104 min., FSK: 0, R: Ofir Raul Graizer | OmU | Trailer bei Youtube)

Mein Herz tanzt

Samstag, 06.04.24 | 18.00 Uhr

Eyad wurde als bislang einziger Palästinenser an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen. Dort muss er einen Balanceakt zwischen seiner palästinensischen Herkunft und seinem Verlangen nach Integration in die israelische Gesellschaft meistern. Auf seiner Suche nach Zugehörigkeit muss Eyad schließlich erkennen, dass er eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben für immer verändern wird. Die Adaption des gleichnamigen Romans von von Sayed Kashua behandelt Themen wie Identität, Zugehörigkeit und kulturelle Spannungen auf einfühlsame Weise.

(ISR/D/F 2014, 105 Min, FSK: 6, R: Eran Riklis | OmU | Trailer bei Youtube)

Synonymes

Samstag, 06.04.24 | 20.30 Uhr

Das fesselnde Drama, ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären 2019, erzählt die Geschichte eines jungen Israelis, der versucht, seine Identität in Paris neu zu definieren. Um sich von seiner Vergangenheit zu distanzieren, will er die französische Kultur komplett annehmen und die hebräische Sprache loswerden. Basierend auf eigenen Erfahrungen erzählt Nadav Lapid hintergründig und mit trockenem Humor von der Schwierigkeit, neue Wurzeln zu bilden. Der Film erforscht die Themen Identität, Zugehörigkeit und die Suche nach Selbstfindung.

(F/D/ISR 2019, 123 Minuten, FSK: 12, R: Nadav Lapid | OmU | Trailer bei Youtube)

Ein Lied für Nour

Sonntag, 21.04.24 | 17.00 Uhr

Nach einer wahren Begebenheit: Mohammed stand mit seiner Schwester Nour bereits in jungen Jahren auf der Bühne. Er träumt davon, als Sänger erfolgreich zu sein, doch politische Realitäten stellen ihn vor große Herausforderungen. Gegen alle Widrigkeiten versucht er, an der Castingshow „Arab Idol“ teilzunehmen und damit nicht nur sein eigenes Leben maßgeblich zu verändern. Der niederländisch-palästinensische Filmemacher Hany Abu-Assad gibt einen tiefen Einblick in das Leben und die Träume der Menschen im Nahen Osten.

(NL/GB/QAT/ARG/PSE 2015, 95 Minuten, FSK: 0, R: Hany Abu-Assad | OmU | Trailer bei Youtube)

Tel Aviv - Beirut

Sonntag, 21.04.24 | 19.30 Uhr

Der Film erzählt vor dem Hintergrund des israelisch-libanesischen Konflikts in den Jahren 1984 bis 2006 von der epischen Reise zweier Familien auf beiden Seiten der Grenze, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Im Zentrum der sich über 20 Jahre erstreckenden Geschichte stehen zwei Frauen, eine Libanesin und eine Israelin, die sich inmitten des Krieges zusammenfinden und sich gemeinsam auf eine Reise begeben, um einen geliebten Menschen zu retten.

(F/D/CYP 2023, 116 Min., FSK: 12, R: Michale Boganim | OmU | Trailer bei Youtube)